Quality Circles

Definition, Inhalt und Herkunft

Definition: Quality Circles (Qualitätszirkel) sind kleine Gruppen von Mitarbeitern, die sich freiwillig und regelmäßig treffen, um Qualitätsprobleme am Arbeitsplatz zu identifizieren, zu analysieren und Lösungen zu entwickeln. Diese Kreise bestehen typischerweise aus 6 bis 12 Personen und zielen darauf ab, die kontinuierliche Verbesserung und Mitarbeiterbeteiligung zu fördern.

Inhalt: Quality Circles konzentrieren sich auf die kollaborative Problemlösung und die kontinuierliche Verbesserung von Arbeitsprozessen. Die Mitglieder diskutieren und analysieren gemeinsam Qualitätsprobleme und erarbeiten Lösungsvorschläge, die zur Effizienzsteigerung und Fehlerreduzierung beitragen. Die Ergebnisse der Treffen werden dokumentiert und zur Umsetzung an das Management weitergegeben.

Herkunft: Die Idee der Quality Circles stammt aus Japan und wurde in den 1960er Jahren von Kaoru Ishikawa entwickelt. Die Methode fand schnell Anklang in der japanischen Industrie, insbesondere bei Toyota, und verbreitete sich später weltweit als Bestandteil des Total Quality Management (TQM).

Ziele und Nutzen

Ziele:

  • Förderung der Mitarbeiterbeteiligung: Ermutigung der Mitarbeiter, aktiv an der Verbesserung der Arbeitsprozesse teilzunehmen.

  • Qualitätsverbesserung: Identifikation und Lösung von Qualitätsproblemen am Arbeitsplatz.

  • Teamarbeit und Kommunikation: Stärkung der Zusammenarbeit und des Informationsaustauschs innerhalb der Teams.

  • Kontinuierliche Verbesserung: Unterstützung einer Kultur der ständigen Optimierung und Innovation.

Nutzen:

  • Erhöhte Produktivität: Verbesserte Prozesse und reduzierte Fehlerquote führen zu höherer Effizienz und Produktivität.

  • Mitarbeiterzufriedenheit: Die aktive Einbeziehung in Entscheidungsprozesse fördert die Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeiter.

  • Kostenreduktion: Durch die Lösung von Qualitätsproblemen und die Optimierung von Prozessen werden unnötige Kosten vermieden.

  • Verbesserte Arbeitsbedingungen: Die Identifikation und Beseitigung von Problemen trägt zu einem besseren Arbeitsumfeld bei.

Anwendung und Vorgehen

Anwendung:

  1. Bildung der Quality Circles: Freiwillige Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen bilden kleine Gruppen.

  1. Regelmäßige Treffen: Die Gruppen treffen sich regelmäßig, um Qualitätsprobleme zu diskutieren und Lösungen zu erarbeiten.

  1. Problemanalyse: Systematische Analyse der identifizierten Probleme mittels Methoden wie Ishikawa-Diagramm oder 5-Why-Technik.

  1. Lösungsentwicklung: Entwicklung und Bewertung von Lösungsvorschlägen.

  1. Umsetzung und Nachverfolgung: Vorschläge werden dem Management präsentiert und nach Genehmigung umgesetzt. Die Ergebnisse werden überwacht und dokumentiert.

Vorgehensschritte:

  1. Einführung und Schulung: Einführung der Quality Circles und Schulung der Mitarbeiter in Problemlösungsmethoden und -techniken.

  1. Problemidentifikation: Sammlung von Problemen und Herausforderungen aus dem Arbeitsalltag.

  1. Analyse und Diskussion: Analyse der Probleme und Diskussion möglicher Lösungen in den regelmäßigen Treffen.

  1. Lösungsumsetzung: Präsentation der Lösungsvorschläge an das Management und Umsetzung nach Genehmigung.

  1. Erfolgskontrolle: Überwachung und Bewertung der Wirksamkeit der umgesetzten Lösungen.

Anwendungsbeispiel

Ausgangslage

In einem pharmazeutischen Unternehmen treten regelmäßig Qualitätsprobleme bei der Verpackung von Medikamenten auf. Diese Probleme führen zu Produktionsverzögerungen und erhöhten Kosten durch Nacharbeiten und Abfall. Die Unternehmensleitung beschließt, Quality Circles einzuführen, um die Ursachen dieser Probleme zu identifizieren und zu beseitigen.

Vorgehen

  1. Bildung der Quality Circles:

  • Ein Quality Circle wird aus Mitarbeitern der Verpackungsabteilung, der Qualitätskontrolle und des Maschinenwartungsteams gebildet. Die Gruppe besteht aus 10 freiwilligen Mitgliedern.

  1. Regelmäßige Treffen:

  • Die Quality Circle Gruppe trifft sich wöchentlich, um die aktuellen Qualitätsprobleme zu diskutieren und mögliche Ursachen zu identifizieren.

  1. Problemanalyse:

  • Bei den Treffen werden systematisch verschiedene Qualitätsprobleme analysiert. Dazu gehören unter anderem beschädigte Verpackungen, fehlerhafte Etikettierungen und inkonsistente Füllmengen.

  • Die Gruppe verwendet Tools wie das Ishikawa-Diagramm und die 5-Why-Technik, um die Ursachen der Probleme zu ermitteln.

  1. Lösungsentwicklung:

  • Nachdem die Ursachen identifiziert wurden, entwickelt der Quality Circle mehrere Lösungsvorschläge. Dazu gehören die Optimierung der Maschinenwartungspläne, zusätzliche Schulungen für die Mitarbeiter und die Implementierung von regelmäßigen Qualitätskontrollen während des Verpackungsprozesses.

  1. Umsetzung und Nachverfolgung:

  • Die Lösungsvorschläge werden dem Management präsentiert und nach Genehmigung schrittweise umgesetzt. Die Gruppe überwacht die Implementierung und führt regelmäßige Kontrollen durch, um die Effektivität der Maßnahmen zu bewerten.

Resultat

  • Reduzierte Fehlerquote:

  • Nach der Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen konnte die Fehlerquote bei der Verpackung um 30 % reduziert werden. Dies führte zu einer signifikanten Senkung der Nacharbeits- und Abfallkosten.

  • Verbesserte Prozesse:

  • Die Optimierung der Maschinenwartungspläne und die regelmäßigen Qualitätskontrollen haben zu einer stabileren und effizienteren Produktion geführt.

  • Erhöhte Mitarbeiterzufriedenheit:

  • Die Mitarbeiter der Verpackungsabteilung fühlten sich durch ihre aktive Beteiligung an der Problemlösung motivierter und zufriedener, was zu einer höheren Arbeitsmoral beitrug.

  • Kontinuierliche Verbesserung:

  • Der Quality Circle bleibt weiterhin aktiv und arbeitet kontinuierlich an der Verbesserung der Prozesse. Die regelmäßigen Treffen und die systematische Problemlösung haben zu einer nachhaltigen Kultur der kontinuierlichen Verbesserung geführt.

Referenzen

  • Ishikawa, K.; What Is Total Quality Control? The Japanese Way. 1985, Prentice Hall.

  • Dale, B. G., van der Wiele, T., & van Iwaarden, J.; Managing Quality. 2007, Wiley.

  • Juran, J. M.; Juran on Quality by Design: The New Steps for Planning Quality into Goods and Services. 1992, Free Press.

  • ChatGPT: Quality Management Excellence

Diese Methode wurde aufbereitet von

Dr. Prisca Zammaretti

Geschäftsführerin / Leiterin Verbandswesen

Dr. Prisca Zammaretti

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