Six Sigma

Definition, Inhalt und Herkunft

Definition: Six Sigma ist eine methodische Vorgehensweise zur Verbesserung der Unternehmensleistung durch systematische Eliminierung von Fehlern und Variabilität in Geschäftsprozessen. Es nutzt statistische Werkzeuge und Techniken zur Identifizierung und Ausschaltung von Ursachen für Mängel oder Fehler.

Inhalt: Six Sigma zielt darauf ab, die Prozessqualität zu verbessern, indem die Anzahl der Defekte pro Million Möglichkeiten (DPMO) auf weniger als 3,4 reduziert wird, was einer "Six Sigma"-Qualitätsstufe entspricht. Der Ansatz integriert Qualitätsmanagement mit leistungsfähigen statistischen Methoden und legt einen starken Fokus auf die Messung und Verbesserung von Prozessoutputs.

Herkunft: Six Sigma wurde in den 1980er Jahren bei Motorola entwickelt, um Produktionsdefekte zu reduzieren und die Qualität zu verbessern. Es wurde durch die erfolgreiche Implementierung und Popularisierung bei General Electric unter der Führung von CEO Jack Welch in den 1990er Jahren weiter bekannt.

Ziele und Nutzen

Ziele:

  • Reduzierung von Prozessvariation und -fehlern.

  • Verbesserung der Kundenorientierung und -zufriedenheit.

  • Senkung von Kosten durch effizientere Prozesse.

  • Förderung einer Kultur der kontinuierlichen Verbesserung.

Nutzen:

  • Erhöhte Prozessqualität und Effizienz.

  • Verringerung von Ausschuss und Nacharbeit.

  • Verbesserte Kundenzufriedenheit und -loyalität.

  • Finanzielle Einsparungen und verbesserte Profitabilität.

Anwendung und Vorgehen

Six Sigma verwendet zwei Hauptmethodiken, die durch Akronymen definiert sind:

  • DMAIC (Define, Measure, Analyze, Improve, Control) für die Verbesserung bestehender Prozesse.

  • DMADV (Define, Measure, Analyze, Design, Verify) für die Entwicklung neuer Prozesse oder Produkte.

Schritte im DMAIC-Prozess:

  • Define: Definition des Problems und der Projektziele.

  • Measure: Messung des aktuellen Prozesses, um Daten für die Analyse zu sammeln.

  • Analyze: Analyse der Daten, um Ursachen für Fehler und Mängel zu identifizieren.

  • Improve: Entwicklung und Implementierung von Lösungen zur Beseitigung der Ursachen.

  • Control: Kontrolle des verbesserten Prozesses, um sicherzustellen, dass die Veränderungen beibehalten werden.

Anwendungsbeispiel

Ausgangslage

Ein Unternehmen, das elektronische Bauteile herstellt, steht vor dem Problem, dass die Ausfallrate bei einem seiner Hauptprodukte bei 5.000 Defekten pro Million Einheiten liegt. Dies führt zu hohen Kosten für Nacharbeit und Garantieansprüche, was wiederum die Kundenzufriedenheit und das Unternehmensimage negativ beeinflusst. Das Management beschließt, Six Sigma-Methodiken zu verwenden, um die Qualität des Produkts zu verbessern und die Defektrate zu reduzieren.

Vorgehen

Das Unternehmen setzt das DMAIC-Vorgehensmodell von Six Sigma ein, um das Problem systematisch anzugehen:

  1. Define (Definieren): Es wird ein Projektteam zusammengestellt, das das Problem definiert und klar umrissene Ziele für die Verbesserung festlegt. Das Ziel ist es, die Defektrate auf weniger als 3,4 Defekte pro Million Einheiten zu reduzieren.

  1. Measure (Messen): Das Team sammelt Daten über den aktuellen Produktionsprozess, um die genaue Ausfallrate und die spezifischen Defektarten zu bestimmen.

  1. Analyze (Analysieren): Die Daten werden analysiert, um die Hauptursachen für die Defekte zu identifizieren. Es stellt sich heraus, dass unzureichende Kalibrierung der Produktionsmaschinen und Schwankungen in den Rohmaterialien zu den meisten Ausfällen führen.

  1. Improve (Verbessern): Auf Basis der Analyse werden Maßnahmen eingeführt, wie die regelmäßige Kalibrierung der Maschinen und eine strengere Qualitätskontrolle der Rohmaterialien. Zudem wird das Personal in Qualitätssicherungsverfahren geschult.

  1. Control (Kontrollieren): Zur Sicherstellung der Nachhaltigkeit der Verbesserungen implementiert das Unternehmen Kontrollmechanismen, einschließlich regelmäßiger Überprüfungen und Berichte über die Prozessleistung.

Resultat

Durch die Anwendung von Six Sigma konnte das Unternehmen die Defektrate von 5.000 auf 3,2 Defekte pro Million Einheiten reduzieren, was nicht nur die Kosten für Nacharbeit und Garantieansprüche erheblich senkte, sondern auch die Kundenzufriedenheit und das Markenimage verbesserte. Darüber hinaus führten die Prozessverbesserungen zu einer effizienteren Produktion und geringeren Produktionskosten, was die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens stärkte.

Referenzen

  • Harry, M., & Schroeder, R. (2000). Six Sigma: The Breakthrough Management Strategy Revolutionizing the World's Top Corporations. Doubleday.

  • George, M. L., Maxey, J., Rowlands, D. T., & Upton, M. (2004). The Lean Six Sigma Pocket Toolbook: A Quick Reference Guide to 100 Tools for Improving Quality and Speed. McGraw-Hill.

  • ChatGPT: Quality Management Excellence

Diese Methode wurde aufbereitet von

Dr. Prisca Zammaretti

Geschäftsführerin / Leiterin Verbandswesen

Dr. Prisca Zammaretti

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